Montag, 11. Februar 2019

Häufig gestellte Fragen zum Thema WALLGRABENSANIERUNG

Warum muss der Wallgraben saniert werden?
Im Wallgraben lagern bis zu 70 cm hoch Sedimente und organischer Schlamm. Außerdem verliert der Wallgraben im südlichen Bereich durch die Böschung Wasser in Richtung des tieferliegenden Lobers. Auch die Sohle, also der Grund des Wallgrabens, ist undicht. Hier haben die Starkwurzeln der Seerosen Schaden verursacht.
Die Sedimentablagerungen würden kurzfristig zu einem biologischen „Kippen“ des Gewässers führen, das bedeutet, dass Tier- und Pflanzenwelt zunehmend aus dem Gleichgewicht geraten und dass selbst ein Fischsterben nicht auszuschließen ist. Zudem würden bei weiterer Sedimentablagerung Wallgrabenbereiche trocken fallen und verlanden.

Warum müssen Bäume an den Uferböschungen entnommen werden und dann auch noch so viele?

Die Böschungen müssen abgedichtet werden. Das wird mit tonhaltigen Bentonit-matten gemacht, die auch in den seitlichen Böschungsbereichen verlegt werden. Die Wurzeln im Böschungsbereich würden diese Matten durchstoßen. Deswegen müssen die Gehölze an den Uferlinien entnommen werden. Es sind 20 Groß- und 13 Kleingehölze auf dem Abschnitt Hallesche Straße bis Holzstraße. Die Bäume auf der Promenade bleiben jedoch erhalten.

Gibt es keine andere Ausbaumöglichkeit, für die die Bäume nicht gefällt werden müssten?
Eine andere Möglichkeit wäre die Verschmälerung des Wallgrabens auf zwei Meter Breite und die gleichzeitige Tieferlegung gewesen. Der Charakter der gesamten Anlage wäre damit jedoch verloren. Nicht zuletzt würde hier auch Lebensraum für Pflanzen- und Tierwelt verschwinden.
In Abstimmung mit den Wasser-, Naturschutz- und Denkmalbehörden hat man deshalb die nachhaltigste Variante weiter planen lassen: die Abdichtung und Entschlämmung unter Beibehaltung der bisherigen Gewässerbreite. Mit der Planung beauftragt ist übrigens ein erfahrenes Ingenieurbüro, das auch die Sanierung begleiten wird.

Warum mussten bei früheren Schlämmungen keine Bäume entnommen werden?
Damals floss noch kein Wasser vom Wallgraben durch die Böschung in Richtung Lober. Denn der Lober hatte früher noch einen höheren Wasserstand und speiste sogar den Wallgraben über eine einstellbare Wehranlage und eine Wasserzuleitung aus dem Tagebau Delitzsch Südwest. Durch den Grundwasseranstieg musste der Lober ausgebaggert werden und liegt seither tiefer als der Wallgraben. Dies hat zur Folge, dass aus dem Wallgraben Wasser in den Lober abfließt.

Warum wurde nicht früher über die geplanten Baumfällungen informiert?
Die endgültige Genehmigung der Ausbauvariante durch den Landkreis Nordsachsen ist in der Stadtverwaltung im Januar 2019 eingetroffen. Die ersten Fördermittel für die Maßnahme über das Bundesprogramm „Zukunft Stadtgrün“ müssen aber in 2019 verwendet werden.
Da Baumfällungen nur bis Ende Februar möglich sind, musste die Stadtverwaltung diese jetzt beauftragen, damit im April mit der Wallgrabensanierung begonnen werden kann.

Werden in den restlichen Bauabschnitten weitere Bäume gefällt und wird es Nachpflanzungen geben?
Es müssen auch im Abschnitt Holzstraße bis Tennisplatz noch Bäume entnommen werden.
Entsprechend der Gehölzschutzsatzung der Stadt Delitzsch wird es Nachpflan-zungen geben. Diese werden teilweise in die Lücken auf der Promenade gepflanzt und teilweise auf die Uferseite an der Stadtmauer. Es handelt sich um Linden, Ulmen und Erlen.


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