Mittwoch, 27. Februar 2019

Abfischen am Wallgraben ab 11. März

Ein seltenes Schauspiel wird sich ab dem 11. März 2019 im Delitzscher Wallgraben ereignen. Als bauvorbereitende Maßnahme für die Gewässersanierung soll per Elektrofischen der Fischbestand im ersten und zweiten Bauabschnitt abgefischt werden.

Dafür wird zwischen zweitem und drittem Bauabschnitt, also direkt an der Brücke in der Holzstraße, ein sogenannter Fangdamm errichtet. Der Auftragsvergabe für diesen Bau haben gestern Abend die Mitglieder des Technischen Ausschusses zugestimmt. Die zu beauftragende Firma ECOSOIL aus Bitterfeld-Wolfen soll demnach außerdem
  • das Wasser aus den ersten beiden Bauabschnitten abpumpen, 
  • die Wasserzuleitung aus dem Lober zum dritten und vierten Bauabschnitt herstellen und 
  • die Wasserpflanzen bergen.
Für das Elektrofischen ist der Anglerverband Leipzig zuständig. Diese Art des Befischens ist wegen des eingesetzten Stroms nicht ungefährlich und darf deswegen nicht von jeder Person oder Institution ausgeführt werden. In das Gewässer wird Strom geleitet, die Fische schwimmen daraufhin zur Anode, wo sie abgefischt werden.

Nach dem Abfischen erfolgt das Abpumpen des Wassers. Mit dem zurückgehenden Wasserstand wird die Sohle des Wallgrabens auf Krebs- und Muschelbestände untersucht. Sollten sich dort derartige Spezies finden, müssen diese abgelesen und ebenfalls umgesetzt werden.

Laut Anglerverband Leipzig befindet sich im Wallgraben ein Bestand an Barschen, Hechten, Karpfen und Weißfischen.

Mittwoch, 13. Februar 2019

Baustart an der Kita „Kinderhaus Regenbogen“

Vorgestern hat die Sanierung der Kindertagesstätte (Kita) „Kinderhaus Regenbogen“ im Stadtteil Delitzsch-Nord begonnen. Die Kita wird bei laufendem Betrieb umgebaut. Zuvor war eine Tagespflege des Trägervereins Diakonisches Werk Delitzsch/Eilenburg e. V. (Diakonie) aus der Kita in ein anderes Objekt ausgezogen. Der freigewordene Raum dient während der Sanierung als Interim für die Kinderbetreuung.
Die Eltern und der Träger geben uns einen großen Vertrauensvorschuss, indem wir die Kita im laufenden Betrieb sanieren können“, bedankt sich Oberbürgermeister Dr. Manfred Wilde bei allen Beteiligten

Nach der Sanierung stehen im Objekt 55 Plätze mehr für die Betreuung im Krippen- und Kindergartenbereich zur Verfügung. Ab dem Frühjahr 2020 bestehen hier neun Integrativplätze, 69 Krippenplätze und 96 Kindergartenplätze.

Zuerst wird entkernt...
Foto: Stadt Delitzsch/C. Maurer
Für die Sanierung zahlt die Stadt Delitzsch insgesamt rund zwei Millionen Euro. Hinzu kommen Fördermittel aus der Richtlinie „Kita Invest“ in Höhe von 518.000 Euro.
Der Sanierungsbeginn hatte sich verzögert, weil die Ausschreibung für die Bauleistungen höhere Ergebnisse als erwartet ergeben hatte.

Noch im Jahr 2016 hatte die Stadt Delitzsch – sich wie vorgeschrieben an den Bedarfszahlen des Landkreises Nordsachsens orientierend – geplant, die Kita zu schließen. Da sich jedoch die demographischen Prognosen nicht bewahrheiteten und im Gegenteil zahlreiche junge Familien in die Loberstadt zogen und ziehen, blieb der Bedarf an Krippen- und Kitaplätzen unverändert hoch.
Wegen dieser Zahlen entschloss sich die Stadtverwaltung zu einem Kurswechsel und holte dafür im Februar 2017 das positive Votum der Stadträte ein.

Aktuell sind im „Kinderhaus Regenbogen“ auch noch 50 Hortplätze für die SchülerInnen der Grundschule „Am Rosenweg“ eingerichtet. Die Kinder verbringen ihre Freizeit zwischen Schule und Zuhause ab dem nächsten Schuljahr im Hort „Loberaue“. Dieses Gebäude im nahen Stadtteil Delitzsch-West wird derzeit ebenfalls saniert.
Diese Neuorganisation ist Teil der städtischen Maßnahme, alle Hortplätze im Stadtteil Nord aus den Kitas herauszulösen und in einem Hortgebäude zu bündeln. Für den neuen Hort „Loberaue“ mit 300 Kindern wird aktuell ein früheres Schulgebäude saniert. Dafür werden rund 1,8 Millionen Euro in die Hand genommen. Rund 1,33 Millionen Euro davon investiert die Stadt Delitzsch aus Eigenmitteln, rund 468.000 Euro kommen als Fördermittel aus dem Investkraft-Programm "Brücken in die Zukunft" hinzu.

Montag, 11. Februar 2019

Häufig gestellte Fragen zum Thema WALLGRABENSANIERUNG

Warum muss der Wallgraben saniert werden?
Im Wallgraben lagern bis zu 70 cm hoch Sedimente und organischer Schlamm. Außerdem verliert der Wallgraben im südlichen Bereich durch die Böschung Wasser in Richtung des tieferliegenden Lobers. Auch die Sohle, also der Grund des Wallgrabens, ist undicht. Hier haben die Starkwurzeln der Seerosen Schaden verursacht.
Die Sedimentablagerungen würden kurzfristig zu einem biologischen „Kippen“ des Gewässers führen, das bedeutet, dass Tier- und Pflanzenwelt zunehmend aus dem Gleichgewicht geraten und dass selbst ein Fischsterben nicht auszuschließen ist. Zudem würden bei weiterer Sedimentablagerung Wallgrabenbereiche trocken fallen und verlanden.

Warum müssen Bäume an den Uferböschungen entnommen werden und dann auch noch so viele?

Die Böschungen müssen abgedichtet werden. Das wird mit tonhaltigen Bentonit-matten gemacht, die auch in den seitlichen Böschungsbereichen verlegt werden. Die Wurzeln im Böschungsbereich würden diese Matten durchstoßen. Deswegen müssen die Gehölze an den Uferlinien entnommen werden. Es sind 20 Groß- und 13 Kleingehölze auf dem Abschnitt Hallesche Straße bis Holzstraße. Die Bäume auf der Promenade bleiben jedoch erhalten.

Gibt es keine andere Ausbaumöglichkeit, für die die Bäume nicht gefällt werden müssten?
Eine andere Möglichkeit wäre die Verschmälerung des Wallgrabens auf zwei Meter Breite und die gleichzeitige Tieferlegung gewesen. Der Charakter der gesamten Anlage wäre damit jedoch verloren. Nicht zuletzt würde hier auch Lebensraum für Pflanzen- und Tierwelt verschwinden.
In Abstimmung mit den Wasser-, Naturschutz- und Denkmalbehörden hat man deshalb die nachhaltigste Variante weiter planen lassen: die Abdichtung und Entschlämmung unter Beibehaltung der bisherigen Gewässerbreite. Mit der Planung beauftragt ist übrigens ein erfahrenes Ingenieurbüro, das auch die Sanierung begleiten wird.

Warum mussten bei früheren Schlämmungen keine Bäume entnommen werden?
Damals floss noch kein Wasser vom Wallgraben durch die Böschung in Richtung Lober. Denn der Lober hatte früher noch einen höheren Wasserstand und speiste sogar den Wallgraben über eine einstellbare Wehranlage und eine Wasserzuleitung aus dem Tagebau Delitzsch Südwest. Durch den Grundwasseranstieg musste der Lober ausgebaggert werden und liegt seither tiefer als der Wallgraben. Dies hat zur Folge, dass aus dem Wallgraben Wasser in den Lober abfließt.

Warum wurde nicht früher über die geplanten Baumfällungen informiert?
Die endgültige Genehmigung der Ausbauvariante durch den Landkreis Nordsachsen ist in der Stadtverwaltung im Januar 2019 eingetroffen. Die ersten Fördermittel für die Maßnahme über das Bundesprogramm „Zukunft Stadtgrün“ müssen aber in 2019 verwendet werden.
Da Baumfällungen nur bis Ende Februar möglich sind, musste die Stadtverwaltung diese jetzt beauftragen, damit im April mit der Wallgrabensanierung begonnen werden kann.

Werden in den restlichen Bauabschnitten weitere Bäume gefällt und wird es Nachpflanzungen geben?
Es müssen auch im Abschnitt Holzstraße bis Tennisplatz noch Bäume entnommen werden.
Entsprechend der Gehölzschutzsatzung der Stadt Delitzsch wird es Nachpflan-zungen geben. Diese werden teilweise in die Lücken auf der Promenade gepflanzt und teilweise auf die Uferseite an der Stadtmauer. Es handelt sich um Linden, Ulmen und Erlen.